Für Sie gesehen …

Aus dem Süden

Fasten in Kriegszeiten: „Trauergesellschaft“ statt Ramadan
„Für die Menschen in Gaza ist derzeit nichts, wie es einmal war. Doch auch in Jerusalem wird es kein normaler Ramadan. Denn der heilige Fastenmonat könnte die Spannungen auch dort verschärfen…“ DW 10.03.2024

Wer spricht über vergessene Kriege? Menschen, die fliehen, die zahlreichen Personen, die gestern, heute und morgen ermordet werden…. z.B. im Sudan, DW 25.02.24, seit 30 Jahren im Osten der Demokratischen Republik Kongo, DW 23.02.24 DW 10.03.24
Wer liefert und finanziert die Waffen, wer beerdigt die Toten, wer unterstützt die Waisen, wer unterstützt die vergewaltigten Mädchen und Frauen, wer verdient an den Rohstoffen …?
Soviele Fragen und keine Antworten.

Kein Kommentar 2023-2024

Hoffnung für die Verarbeitung ihrer Rohstoffe Kobalt und Kupfer in der Demokatischen Republik Kongo und in Sambia, Abkommen zwischen den Ländern und den USA, dazu Zanji Valerie Sinkala in der TAZ, 23.01.2024

„Nahost liegt nicht in Afrika“ schreibt Joachim Buwembo in der TAZ, 13.11.2023 „Viele Afrikaner wollen sich im Nahost-Krieg nicht mehr positionieren. Denn auf ihre Konflikte schaut die internationale Gemeinschaft ja auch selten.“ Ansichten aus dem afrikanischen Kontinent…

Zur Situation der verheerenden Flut in Libyen, ein aktueller Bericht, u.a. die Suche nach ausländischen Opfern: DW, 23.09.2023

Noch lange kein Frieden
friedensgutachten 2023″
Ergebnisse des diesjährigen Gutachtens 6-2023

Zurzeit wird vorrangig über Putsche in Afrika berichtet: Mali, Burkina Faso, Guinea, Sudan, Niger, Gabun, jedoch viel zu wenig auf die Hintergründe eingegangen. Ein ganz anderer Blick:

Wie deutsche Unternehmen mit afrikanischen Ländern kooperieren

„Der Handel mit Afrika machte 2022 nur knapp zwei Prozent am gesamten deutschen Außenhandel aus. Die deutsche Politik redet zwar oft von Afrika als „Chancenkontinent“. Aber eine schlüssige Afrikastrategie fehlt. Denn die Region wird vor allem mit Krisen assoziiert. …“ DLF, 18:58 Min. 3.09.23

Aus demNorden

Ein Mensch ist ein Mensch, ist ein Mensch, ist ein Mensch … ist ein Mensch ….

„Nie wieder“ ist JETZT!
Die „schweigende“ Mehrheit ist aufgewacht. Die Veröffentlichung der Deportationspläne der AfD durch Correctiv treibt empörte Menschen auf die Straße. Tag für Tag demonstrieren Abertausende für ein demokratisches und vielfältiges Deutschland, gegen Rassismus und Rechtsextremismus. Das ist ein deutliches Zeichen….“ schreibt  Sheila Mysorekar in Qantara.de und benennt die Verantwortung der Medien! Februar 2024

„Täter sind schlechte Richter“ so die TAZ zur Klage von Südafrika gegen Israel wegen Genozids gegen die Bevölkerung von Gaza und der Position von Deutschland.
Der Präsident von Nambia wirft Deutschland vor, keine Lehren aus der Geschichte gezogen zu haben, so des Genozids von Deutschland gegen die Herero und Nama im heutigen Namibia TAZ, 15.01.2024

Historiker Tom Segev zum Krieg in Israel: „Muss sofort enden“ FR – Frankfurter Rundschau 10.01.2024

„Schuld ohne Sühne“, ein Kommentar von Katja Maurer, medico international, 24.11.2023

Israel <- Überfall der Hamas – Palästina 7.10.23
Die Debatte in Deutschland ist hoch emotionalisiert. Anstatt eine solidarische, kritische Position einzunehmen, wird vielfach polarisiert.
Stellungnahmen von deutschen Juden in: Jüdische Stimme, 4.11.23, und in: Jüdische Allgemeine, 9.11.23,
und Risse in der Gesellschaft in Deutschland DW, 9.11.23

Medien zeigen die Welt oft noch schlimmer, als sie wirklich ist. Welche Mechanismen dahinterstecken und wir mit ihnen umgehen können.“ Hier eine sehr lesenswerte Analyse und Empfehlungen von Christian Jakob in der TAZ, 15.10.2023

Die Themem Migration, Agenda der EU, Geflüchtete, die auf der Insel Lampedusa ankommen … beherrschen die teilweise höchst emotionalisierte Debatte. Es wird u.a. angezweifelt, dass die Menschen ein Recht auf Asyl haben. Ein Beitrag in der Süddeutschen Zeitung zur Herkunft und Quote der Anerkennung – und was der Bundespräsident zum Thema sagt: SZ, 21.09.2023

Das Mittelmeer ist das größte Massengrab der Welt – der Friedenspreisträger Navid Kermani zur Politik der Abschottung – Wir zerstören uns selbst… DLF, 9:54 min, 18.06.23
DER ASYLKOMPROMISS der EU
Dazu ausführlich BR24 9.06.2023
Und was sagt PRO ASYL? „Ausverkauf der Menschenrechte: Deutschland stimmt für Aushebelung des Flüchtlingsschutzes …“- >> 9.06.2023

Die Gewalt im Sudan und das Dilemma des Westens
Westliche Staaten waren im sudanesischen Reformprozess stark engagiert. Angesichts der Eskalation wird nun diskutiert, ob der Westen die Lage und vor allem seine Kooperationspartner dort richtig eingeschätzt hat… Kämpfe, Tote und Verletzte, tausende Menschen auf der Flucht. Der Aufbruch des Sudan in Richtung Aussöhnung, Demokratie und Rechtsstaat ist vorerst gescheitert, Hoffnungen auf eine gedeihliche Zukunft des Landes haben sich bis auf Weiteres zerschlagen. Im Land herrscht Verbitterung – über die beiden sudanesischen Kriegsherren Abdel Fattah al-Burhan und Mohammed Hamdan Daglo, genannt Hemeti. Doch auch über die Rolle der westlichen Staaten sind nicht wenige Sudanesen enttäuscht… DW, 26.04.2023

„Hände Weg von Afrika!“ Papst Franziskus in der Demokratischen Republik Kongo

„Die Gewalt und der Hass dürfen bei niemandem mehr Platz im Herzen oder auf den Lippen haben, denn sie sind menschenfeindliche und antichristliche Gefühle, die die Entwicklung lähmen und uns in eine dunkle Vergangenheit zurückführen“, sagte Papst Franziskus vor Staatschef Félix Tshisekedi und Ehrengästen in der Hauptstadt Kinshasa der Demokratischen Republik Kongo. …
„Er kritisierte scharf, wie der Kontinent ausgebeutet werde. „Nach dem politischen Kolonialismus hat sich ein ebenso versklavender „wirtschaftlicher Kolonialismus“ entfesselt“, sagte Franziskus. „Hände weg von der Demokratischen Republik Kongo, Hände weg von Afrika! Die Erstickung Afrikas muss aufhören: Es ist kein Bergwerk, das ausgebeutet, und kein Boden, der zur Plünderung freigegeben ist. Afrika möge selbst der Protagonist seines Schicksals sein!“ SZ 31.01.23

Nach 60 Jahren: Ehrung der „Tirailleurs“ aus Westafrika

Nach 60 Jahren werden in Paris zum ersten Mal die Soldaten aus Westafrika geehrt „tirailleurs sénégalais“, die im Zeitraum 1857 bis 1962 für Frankreich Kriege geführt haben. Radio France Internationale – RFI, frz. 12.11.22.
Eine umfassende Dokumentation für den ersten Weltkrieg 1914-1918 der Länder: Belgien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien in Französisch finden Sie hier.

Wie Afrika seine Geschichten selbst in die Hand nimmt
… Wenn es zum Beispiel um Afrika als Wirtschaftsstandort gehe, werde selten über Frauen berichtet – obwohl der Kontinent den Mastercard-Index für Frauen und Unternehmertum anführt. Botswana, Uganda und Ghana sind im weltweiten Vergleich die Länder, in denen Frauen prozentual am meisten Unternehmen besitzen... “ Welt-sichten, 14.10.2022
Hinschauen und Lesen: Africa No Filter, 14.10.22

Vereinte Nationen: Wie Afrika um Mitbestimmung kämpft

„Afrika will bei den Vereinten Nationen endlich den Platz, der ihm zusteht – inklusive ständigem Sitz im Sicherheitsrat. Und nicht nur das: Auch abweichende Meinungen müssten dabei respektiert werden. … “ sehr lesenswert ->> DW 29.09.2022

Die Bundeswehr in Mali: Nun hat Frankreich nach neun Jahren die Militärmission in Mali beendet. Der Einsatz der Bundeswehr wurde im August 2022 ausgesetzt. Ein ausführlicher Bericht zu Zielen und Verlauf der Missionen in Mali und in Westafrika ->>Nachdenkseiten 18.08.2022

Juni 2022 – Was vom ersten demokratisch 1960 im Kongo gewählten Ministerpräsidenten Patrice Emery Lumumba nach der Ermordung 1961 durch die CIA und Belgien übrigblieb – ein GOLDZAHN. Im Juni 2022 wird der Zahn in sein Heimatland zurückgeführt. Präsident Félix Tshisekedi möchte nach vorn blicken, der belgische König Philippe (l.) ringt um die richtigen Worte für die Verbrechen seiner Vorfahren, dem Bruder seines Ururgroßvaters, König Leopold II  – 1835-1909 … Die Kongolesen warten und warten ->>Black Lives Matter!

Konkurrierende Hilfen für die Ukraine und den Rest der Welt
„Ich weiß nicht, ob die Welt dem Leben von Schwarzen und Weißen wirklich die gleiche Aufmerksamkeit schenkt“, sagt Tedros Adhanom Ghebreyesus, Leiter der Weltgesundheitsorganisation, auf einer Pressekonferenz. Es sei wichtig, den Krieg in der Ukraine genau im Blick zu halten, doch Tedros betont, dass den Krisen in Tigray, im Jemen, in Afghanistan oder Syrien „nicht einmal ein Bruchteil“ dieser Aufmerksamkeit geschenkt werde. … Deutsche Welle DW, 23.04.22

Sexuelle Gewalt, keine Nahrungsmittel und kein Trinkwasser … 5,6 Millionen Binnenflüchtlinge  in der Demokratischen Republik Kongo

Mehr als 70.000 Vertriebene im Osten der DR Kongo
Die Vereinten Nationen sind tief besorgt über die Vertreibung Zehntausender Menschen im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Die Menschen fliehen vor den schweren Gefechten zwischen Soldaten und Tutsi-Rebellen.
Insgesamt gibt es im Kongo 5,6 Millionen Binnenflüchtlinge, mehr als in jedem anderen afrikanischen Land. Die Kosten für humanitäre Hilfe veranschlagt das UNHCR auf 225 Millionen US-Dollar (210 Mio. Euro). Davon seien 16 Prozent finanziert. DW, 27.05.22 und hier: „Luftangriffe, Zehntausende auf der Flucht: Im Kongo wächst Angst vor einem neuen Krieg. Viele Kongolesen sehen Ruanda hinter der neuen Stärke der M23-Rebellen.“ TAZ, 29.05.22

Für viele ein unbekanntes Afrika: „Die Dak’art probt den postkolonialen Spagat zwischen Tradition und Moderne... die wichtigste Kunstschau auf dem afrikanischen Kontinent“ schreibt die TAZ, 28.05.2022

Am 24. Februar greift Russland die Ukraine an und führt seitdem Krieg gegen die Bevölkerung.
Die UN-Vollversammlung verurteilt diesen Krieg 2. März 2022: 141 Staaten stimmen zu, 5 dagegen: Belarus, Demokratische Republik Korea (Nord-Korea), Eritrea, Russland und Syrien, 35 Staaten enthalten sich.
https://ukraine.un.org/en/173759-secretary-general-press-remarks-following-vote-general-assembly-assembly-ukraine, 2nd March 2022

Am 22. Februar 2022 – zwei Tage vor dem Angriff – hält Martin Kimani, Botschafter Kenias bei den Vereinten Nationen, bei der Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates … in New York eine beeindruckende Rede zur Sicht aus Afrika auf den Russland-Ukraine-Konflikt.Die Grenzen sind unantastbar
Kenias UN-Botschafter Kimani fordert im Sicherheitsrat, in Sachen Ukraine keinen Präzedenzfall zu schaffen. Ein solcher würde auch Afrika schaden.“ TAZ, 22.02.22

17 Afrikanische Staaten enthalten sich bei der Abstimmung der Vereinten Nationen, zu den Hintergründen die FAZ, 4.03.2022 Auf dem afrikanischen Kontinent sind manche verbittert, weil mit so unterschiedlichem Maß gemessen wird. Why African wars get different treatment: BBC 6.03.22
Zu den Gründen und Kritik des Votums von Südafrika: TAZ, 8.03.22
Zwischen den Botschaften von Russland und Deutschland im südafrikanischen Pretoria gibt es Wortgefechte auf Twitter
politische, historische und militärische Abhängigkeiten von Russland prägen heutige Beziehungen von einigen Staaten DW, 9.03.22

Der Afrika-Cup 2022 – Ein Fest der Fans

„Auch abseits vom Fußball hat der diesjährige Afrika-Cup 2022 so einiges zu bieten.
Die Stadien sind gefüllt mit gut gelaunten Unterstützern, die sich so einiges haben einfallen lassen, um ihre Teams anzufeuern“ Deutsche Welle – DW mit Bildern aus dem Gastgeberland Kamerun. 21.01.2022

Lehren aus Corona – Länder in Afrika arbeiten an eigenen Impf-Stoffen
Es gibt weltweit genügend Impfstoffe – aber trotz internationaler Vereinbarungen im COVAX-Abkommen stehen diese nur sehr begrenzt zur Verfügung – keine Solidarität mit den Ländern des Südens, DLF, 24.01.2022, siehe auch unseren Blog.

Der Friedensnobelpreisträger und ehemalige anglikanische Erzbischof Desmond Tutu von Kapstadt, Südafrika, ist am 26.12. im Alter von 90 Jahren gestorben. Wir gedenken seiner … BBC, 12-2021
Er wurde am 1.01.2022 in Kapstadt beerdigt -> Gottesdienst in der Kathedrale NEWS24. Sein Wirken galt dem Kampf gegen Apartheid, Rassismus und für die Regenbogennation: Über den Menschen Desmond Tutu, von Lutz van Dijk aus Kapstadt – Capetown, TAZ, 30.12.2021, weitere Berichte -> BBC, DW, 26.12.21

Jesus und Maria im Koran – Die Botschaft der Barmherzigkeit
Jesus, arabisch Issa, genießt nicht nur im Koran den höchsten Stellenwert unter den Propheten. Er wird auch in der mystischen Tradition des Islam für seine Botschaft von Liebe und Barmherzigkeit verehrt. Von Aziz Fooladvand qantara, 12-2021

UNESCO Weltkulturerbe 2021
Die Rumba der beiden Kongo-Staaten wurde in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen. Es war ein langer Weg: im 15. Jahrhundert nahmen Sklaven aus dem zentralafrikanischen Raum ihre Musik mit nach Südamerika. Und sie kam zurück. Ein Einblick in das Leben in der Hauptstadt Kinshasa – DRCongo -> ARTE.TV frz.
„Die Rumba wird zu allen möglichen Anlässen getanzt, selbst zur Trauer. Zu Hause, in der Öffentlichkeit und in religiösen Räumen. Die Rumba ist ein wesentlicher Bestandteil der kongolesischen Identität, und alle Generationen finden in dieser Tradition eine gemeinsame Sprache. Die sanfte, groovige Musikrichtung trägt auch zur Wirtschaft der Demokratischen Republik Kongo und der Republik Kongo bei, da die Musiker nicht nur von den Auftritten, sondern auch von der Herstellung der Instrumente leben. Der bekannteste kongolesische Rumba-Star ist der 2016 verstorbene Papa Wemba.“ DW, 16.12.2021

Äthiopien: Es ist schwer, über Äthiopien zu schreiben – 2019 der Friedensnobelpreis für den Präsidenten Abiy Ahmed – seit Monaten ein brutaler Krieg. DW, 25.11.21
Kommentare in der Presse in Afrika, frz. RFI, 25.11.21

Gerechtigkeit für Thomas Sankara: „Wir hoffen, dass die Wahrheit ans Licht kommt.“ 34 Jahre nach der Ermordung am 15.10.1987 des charismatischen Präsidenten Thomas Sankara in Burkina Faso – ‚Land der Aufrechten‘ beginnt in der Hauptstadt Ouagadougou der Prozess. Der Hauptangeklagte ehemalige Präsident Blaise Compaoré ist abwesend. „In Ouagadougou ist es vor allem die junge Generation, für die Sankara bis heute ein Held ist. Er hat gegen das gekämpft, was die Gesellschaft aushöhlt. Dazu gehören Korruption, Ungerechtigkeit, Arbeitslosigkeit, Analphabetismus, generell Armut. Wir wissen, dass gerade die Jugend besonders von Armut betroffen ist.“ ->> DW 10.10.21, Radio France Internationale – RFI und BBC 11.10.21

Mali: Die Bundeswehr fliegt 12 verletzte Soldaten aus. Derzeit sind rund 900 deutsche Soldaten an der UN-Mission MINUSMA beteiligt. Der Einsatz soll den Friedensprozess in Mali unterstützen. DW, 27.06.2021

Wer evakuiert die verletzte Zivilbevölkerung in Mali, wer bestattet die vielen ermordeten Zivilpersonen: Kinder, Frauen und Männer?
Seit zehn Jahren Terror im Niger, Mali und Burkina Faso gegen die Zivilbevölkerung: im Niger sind zehn EU-Missionen und die USA im Einsatz im Kampf gegen Terror von Islamisten, Kriminellen und zur Verhinderung von Migration. DLF, 5.07.2021

Nun ist sie beendet, die Mission „Barkhane“, Macron zieht nach acht Jahren 5.100 französische Soldaten aus der Sahelzone ab. Das Ergebnis: erfolglos, 50 getötete französische Soldaten, regelmässige Angriffe auf die Zivilbevölkerung, Ablehnung durch die Bevölkerung in der Region, warum?
Niemand hat die Hunderte oder gar Tausende Einwohner*innen gezählt, die während dieser Zeit ermordet wurden: „Feuerwehreinsätze löschen Brände, aber das Haus bleibt erst mal eine Ruine. Schlimmer noch: Die Militarisierung, die Europa mit befördert, hat ihre eigene toxische Dynamik, sie trägt zu einer breiten Verrohung bei, wo viele Zivilisten sterben. Europa muss sich auch der unbequemen Frage stellen, ob und wo es mehr zerstört als richtet.“ so die SZ, 11.06.2021

Ratlos im Sahel – Westafrika: Die Lage wird immer schlimmer. Seit August 2020 gab es nach einem Putsch eine Übergangsregierung in Mali. Am 25. Mai wurden der Präsident und der Premierminister verhaftet und nach drei Tagen wieder freigelassen. Was sind die Motive? Der Putsch illustriert, wie tief Mali in den Strudel geopolitischer und geostrategischer Verwicklungen geraten ist. Es gibt enge Kontakte nach Moskau. Übergangspräsident Bah N’Daw kam gerade aus Frankreich zurück, wo er zu Emmanuel Macrons Afrika-Konferenz geladen war. Auch Peking scheint an Mali interessiert.

Am 8.03.2021 hat der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag Einzelpersonen und Gemeinschaften in der Provinz Ituri in Ost-Kongo Reparationen in Höhe von 30 Mio. US$ für die Verbrechen des Rebellenführers Bosco Ntaganda in den Jahren 2002/ 2003 zugesprochen. Die Zahl der Opfer wird auf 100.000 geschätzt. DW 08.03.2021

Am 22.02.2021 wurde der italienische Botschafter Luca Attanasio in der DR Kongo mit seinem Leibwächter und Fahrer auf einer Fahrt mit dem Welternährungsprogramm im Nord-Kivu der DR Kongo ermordet. Die Täter sind noch nicht bekannt.
OENZ-Dossier zur Eskalation der Sicherheitslage sowie die Rolle und Allianzen von Akteuren. 26.02.2021

Menschenrechte in Rwanda , Bericht Human Rights Watch 01.02.2021 -Im Rahmen der aktuellen Universal Periodic Review (UPR) im UN-Menschenrechtsrat übten insgesamt 99 UN-Mitgliedstaaten starke Kritik an der Menschenrechtssituation in Rwanda und sprachen 284 Empfehlungen zur Verbesserung der Zustände aus. Hier alle Empfehlungen: 25.01.2021
Vereinte Nationen, 3:07:32

Früchte des Zorns –

Das kulturelle Erbe der Arabellion 3sat, 37 min, 30.01.2021
Seit zehn Jahren geht in Nordafrika und im Nahen Osten die Jugend für ihre Freiheit auf die Straße. Nicht mit Waffen und Gewalt – mit Texten, Beats und Mikrofonen. Wer waren diese Rebell*innen, wer sind sie heute? – aus Tunesien, Ägypten, Jordanien, Libanon.
Die sehr mutige Bloggerin Lina Ben Mhenni – mit ihrem weltweit ausgezeichneten Blog „A Tunisian Girl“ – ist am 27. Januar 2020 mit 36 Jahren in Tunis gestorben. RIP

Fenster ohne Wiederkehr – Sklaveninsel Gorée, Senegal © H. Schürings

„Der Pass ist der edelste Teil von einem Menschen. Er kommt auch nicht auf so einfache Weise zustand wie ein Mensch. Ein Mensch kann überall zustandkommen, auf die leichtsinnigste Art und ohne gescheiten Grund, aber ein Pass niemals. Dafür wird er auch anerkannt, wenn er gut ist, während ein Mensch noch so gut sein kann und doch nicht anerkannt wird.“  Bertolt Brecht, „Flüchtlingsgespräche“ 1940, Im Exil – Vor 90 Jahren, DLF, 28.02.2023

Bertolt Brecht, „Flüchtlingsgespräche“ 1940

Sieben UN-Berichterstatter fordern mehr Reparationen von Deutschland für Namibia.
Sie kritisieren die aktuellen Vereinbarungen als vollkommen unzureichend und fordern die Bundesregierung auf … FAZ.net, 26.04.2023

Hanau 19. Februar, der dritte Jahrestag:
Es war eins der schwersten rechtsextremen Verbrechen der Nachkriegszeit: In Hanau ermordet ein Rassist am 19. Februar 2020 neun Menschen. Auch drei Jahre nach dem Terroranschlag kämpfen Angehörige weiter um Aufklärung. Das interaktive Web-Special der Frankfurter Rundschau erinnert an die Morde, die Opfer und die ungeklärten Fragen. FR 19.02.2023

Folgenlose Brutalität … „Zwischen 2020 und 2021 sollen laut einem Bericht der Vereinten Nationen, der Ende April veröffentlicht wurde, mindestens 17.000 Menschen mit Gewalt in die Türkei zurückgeführt worden sein. „In Griechenland sind Pushbacks an der See- und Landesgrenze de facto zur alltäglichen Praxis geworden“, schreibt UN-Sonderberichterstatter Felipe González Morales“ … weiterlesen, es fehlen Worte für die Migrationspolitik der EU! Kommentar H. Schürings ->>DIE ZEIT 04.07.22

Perfider geht es kaum ! „Wenn die griechische Polizei Geflüchtete als Handlanger einsetzt, um andere Geflüchtete über die EU-Außengrenze zurückzudrängen, dann missachtet das Land internationale Menschenrechts- und Flüchtlingsschutzstandards. … Es geht brutal zu an den europäischen Außengrenzen – und westliche europäische Staaten reagieren überwiegend mit Gleichgültigkeit darauf“ schreibt Panajotis Gavrilis im DLF, 28.06.22

„Tote Migranten bei MelillaWir bauen uns hier unsere heile Welt und verteidigen wie autoritäre Regime unseren Wohlstand mit Waffengewalt“, sagt Navid Kermani“ Dlf. 27.06.22

Flüchtlinge – aber nicht für alle? Angekommen aus der Ukraine, aus Syrien, Afghanistan, aus Eritrea, dem Jemen u.a. FR, 09.04.22 – WDR, 06.04.2022. 12:04 Min..

Unsere Flüchtlingspolitik ist solidarisch – und skrupellos – Eine Kolumne von Andrea Böhm: „Die Hilfe Europas für die ukrainischen Flüchtlinge ist enorm. Zugleich steckt darin viel Rassismus: Denn Geflüchteten aus Afrika begegnet die EU unbarmherzig.“ DIE ZEIT, 09. Juni 2022

Aktuelle Kriege und bewaffnete Konflikte in der Welt 2022 Frieden fragen, 23.03.22:
Ukraine, Nah-Ost-Konflikt, Äthioipien – seit 2020, Demokratische Republik Kongo – seit 1994: ca. 5 Mio. Tote; Libyen
Westafrika: Burkina Faso, Mali, Niger, Nigeria … ; Mozambique, Somalia, Sudan …
Jemen – seit 2015: 850.00 Tote, Indien, Myanmar, Irak – 2003 ein völkerrechtswidriger illegaler Angriffskrieg der USA, GB und der Koalition der „Willigen“
Syrien – seit 2011 ca. 500.000 ermordete Zivilpersonen , 6,8 Millionen im Land Vertriebene – 5.6 Mio. Geflüchtete – UNO, 10.04.2022 …
Kolumbien ….
In all diesen Ländern werden täglich Kinder, Frauen und Männer getötet, Frauen und Babys vergewaltigt, Kinder geschändet, Kindersoldaten eingesetzt, viele verletzt und ihre Ressourcen zum Leben zerstört. Viele fliehen auf der Suche nach einem sicheren Hafen …
Die Hauptursache: der Kampf um Ressourcen … z.B. Öl, Coltan, Gold, Opium, Uran, seltene Erden, vorrangig für Industrieländer
… Konflikte und Kriege weltweit statistica 2020, Abruf 24.03.22

„Die Ungleichbehandlung geflüchteter Menschen in Deutschland in Bezug auf Aufenthaltsrecht, Zugang zu Sozialleistungen und Arbeitsmarkt ist durch nichts zu rechtfertigen“ schreiben 57 Organisationen an Bundesminister Heil und forden Gleichbehandlung … „Alle Menschen in Deutschland brauchen eine Gesundheitsversorgung auf dem Niveau des GKV-Leistungskatalogs. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass der Bedarf Geflüchteter aus anderen Ländern als der Ukraine – oder von Geflüchteten aus der Ukraine … – niedriger sei als das im Leistungskatalog …. festgelegte „Maß des Notwendigen“ …. 25.05.22

London schickt bald erste Flüchtlinge nach Ruanda“ Ab dem 14. Juni sollen die Abschiebungen illegal eingereister Migranten beginnen – die Umsetzung eines Brexit-Versprechens. Das ostafrikanische Land erhält dafür anfangs 144 Millionen Euro.…“ FAZ, 31.05.2022

Unsolidarisch, ökologisch fragwürdig, unausgewogen: Das Entlastungspaket ist ein sozialpolitischer Skandal, schreibt Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, am 22. Mai in der Fankfurter Rundschau – FR. Es profitieren die Reichen und die Armen eher nicht „Das Einkommensmillionärspaar mit zwei Kindern bekommt 649 €, die Familie mit Niedrigeinkommen mit 800 € gerade einmal 160 Euro mehr.“

Ukraine – stirbt im Krieg auch die Kritik? Eine kritische Analyse HR info – Podcast, 29:01 min, 25.03.2022

Die Überlebende der Shoah – in den Konzentrationslagern Auschwitz und Theresienstadt – Trude Simonsohn ist im Alter von 100 Jahren am 6. Januar 2022 in Frankfurt am Main gestorben.
Ein Gespräch mit ihr: HR2, 18.01.2022
„Als Schoa-Überlebende habe sie sich für Versöhnung und ein respektvolles Miteinander in unserem Land eingesetzt“, so Salomon Korn, Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt. „Durch ihr unermüdliches Engagement, insbesondere jungen Menschen in Schulen vom Erlebten zu berichten, wirkte sie für eine friedlichere Gesellschaft. Trude hat ihren Lebensweg stets voller Hoffnung und Mut gestaltet und glaubte an eine bessere Welt, die aus ihrer Vergangenheit gelernt hat.“ Jüdische Allgemeine, 7.01.2022
Wir hoffen, dass es Viele gibt, die ihr Werk weiterführen. DANKE für Ihr Lebenswerk – Ruhe in Frieden!

Menschenrecht auf Migration: Philosophin Donatella Di Cesare: Alle sind zu Gast auf der Welt
Es gibt keinen Flecken fester Erde, auf den nicht irgendein Staat Anspruch erhebt. Doch das Phänomen der Migration erschüttert diese Weltordnung. Zur Philosophie von D. Di Cesare, hier unbedingt hören: DLF, 19:43 min., 26.09.2021

Das Verblassen der Welt – Die Otto-Brenner Stiftung zeigt in der Studie „Das Verblassen der Welt“, wie sehr die Auslandsberichterstattung in Deutschland auf die USA und Europa konzentriert ist, der globale Süden dagegen kaum vorkommt. Eine solch verzerrte Auslandsberichterstattung prägt das Weltbild. Der Autor der Studie und Auslandskorrespondent Marc Engelhardt analysiert die Krise der deutschen Berichterstattung. 23.03.22

Kulturschaffende zeigen Solidarität
Daniel Barenboim dirigiert in der Berliner Staatsoper ein Konzert für den Frieden, das Internationale Literaturfestival lädt zur Solidaritätsaktion ein … „
Der 79-Jährige erinnert daran, dass sein Großvater aus der Ukraine und seine Großmutter aus dem heutigen Belarus vor den Pogromen des Zweiten Weltkriegs nach Argentinien geflohen waren. … Zugleich mahnt D. Barenboim, der mit der russischen Pianistin Jelena Baschkirowa verheiratet ist, russische Kultur und russische Politik nicht zu vermengen und warnt davor, alle Russen unter einen Generalverdacht zu stellen. Dieser Boykott ende nur in einer „Hexenjagd“, wie sie die Geschichte schon einmal erlebt habe.“ DW, 6.03.22

2020-2022: Zum zweiten Jahrestag der Morde in Hanau sind es nicht die Familien der Ermordeten, die die Eingeladenen zum offiziellen Gedenken am 19.02.2022 in Hanau auswählen „durften“, ihr Statement. #Hanauistüberall. „An der Begrenzung der Zahl der Trauergäste auf 100 Teilnehmer nahmen Angehörige Anstoß, die sich mehr ihrer Unterstützer und Freunde der Opfer auf der Gedenkveranstaltung gewünscht hätten. Deutliche Worte fand Emiş Gürbüz, die Mutter des ermordeten Sedat Gürbüz. „Es macht mich fassungslos, dass unsere Wünsche an diesem besonderen Tag ignoriert wurden“, sagte sie sichtlich angefasst. Und sie fügte hinzu: „Das Land Hessen hat unsere Gedenkstunde vereinnahmt.“ Hessenschau 19.02.22

Redner der Opferfamilien beklagten auch, dass zu viele Umstände der Tat immer noch nicht richtig aufgeklärt seien. Auch gebe es zu viele bürokratische Hürden, die ihnen bei Entschädigungszahlungen im Wege stünden.

Der EU-Afrika-Gipfel als letzte Chance für Europa? Die EU ist für Afrika nicht die Lösung. 2 Beiträge

„Europa muss mit den südlichen Nachbarn auf Augenhöhe kooperieren.“ Gastbeitrag von Boniface Mabanza Bambu ->> FR, 2.03.2022
„Wie oft kann man einen Neuanfang in den gemeinsamen Beziehungen beschwören? Da der Frust der Afrikanischen Union in Brüssel deutlich zu spüren war, sollte sich Europa endlich ehrlich machen, meint Ludger Schadomsky.“ ->> Deutsche Welle – DW, 18.02.2022

Afghanistan und die Lehren für Mali
„Nach dem demütigenden Ende des westlichen Afghanistan-Einsatzes hat Angela Merkel eine gründliche Aufarbeitung zugesagt. Von den Ergebnissen werde „abhängen, welche politischen Ziele wir uns realistischerweise für zukünftige und für aktuelle weitere Einsätze im Ausland setzen dürfen“, sagte die Bundeskanzlerin.“ so die Deutsche Welle – DW, 14.09.21
Wie auch unten dargestellt, stellen nun Expert*innen fest, dass die zahlreichen Missionen in Westafrika ihre vorgegebenen Ziele nicht erreichen. Das hätte man bereits vor Beginn wissen können – wie Kenner*innen der Region bestätigen. Man sollte heute z.B. Mitglieder der Zivilgesellschaft fragen, NROs, Menschenrechtsorganisationen, Menschen vor Ort ->> ARD Weltspiegel, 29.08.21
Man hat den Eindruck, solche Entscheidungen werden ohne Kenntnis der Situation weit weg z.B. in Berlin und Paris getroffen. Diese militärischen Einsätze sind keine Friedenspolitik! (Kommentar H. Schürings 15.09.21)

Ob im Tschad oder anderswo: Europas Afrikapolitik folgt dem Motto „Unser Schuft ist ein guter Schuft“.
Idriss Déby, der Präsident des zentralafrikanischen Staates „war ein ‚verlässlicher‘ und ‚mutiger‘ Freund. Ein dermaßen guter Weggefährte, dass Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nach dessen rätselhaftem Tod mit seinem Außenminister in den … Sahel-Staat Tschad jettete und sich dort vor seinem Sarg verbeugte…
In Paris sorgte der Tod des heldenhaften Freundes für Angstschweiß-Attacken. …“ so die FR, 24.04.2021

Diskussions-Runde „10 Jahre Arabischer Frühling – eine Bilanz“ aus Ägypten, Algerien und Tunesien, Veranstalter: Gustav-Stresemann-Institut und Deutsch-Maghrebinische Gesellschaft, Video 1:57:30 min. 3.03.2021

„Solidarität: CORONA im Senegal“
Aline Gislaine Nimbona, Mitglied von Imbuto e.V., berichtet vom Lockdown aus der Hauptstadt Dakar. März 2021

in Deutsch & en Français – Lesen Sie hier.

„Algorithmische Kolonialisierung … Künstliche Intelligenz und Roboter erscheinen ethnisch weiß.“
Der afrikanische Kontinent ist für westliche Digital-Startups ein großer Markt. Doch die Produkte setzen oft alte Denkmuster vom „weißen Retter“ fort – anstatt auf die Potentiale vor Ort einzugehen.
Ähnlich zum traditionellen Kolonialismus ist auch hier diese ‚Wir-sind-besser‘-Mentalität: ‚Wir helfen, wir retten sie, wir sind verantwortlich, wir nehmen es in die Hand.‘ Der Unterschied besteht darin, dass die algorithmische Tech-Kolonialisierung viel subtiler ist und keine rohe Gewalt angewendet wird.“ Ein KI-Produkt, das von einem westlichen Tech-Unternehmen entwickelt wurde, ist oft nicht die passende Lösung für ein Problem in einem afrikanischen Land. Ein sehr informativer Beitrag von Pia Behme im Deutschlandfunk Kultur 20.03.2021

Schluss mit Vergewaltigung – DR Kongo Kongo-Kampagne
„Friedensträger“, ein Film von Susanne Baliba, SWR-Dokumentation, Süd-Kivu, Krankenhaus Panzi, 2019, 45 min, und Begleitworte von Dr. Denis Mukwege, Friedensnobelpreisträger 2018

„Die erneute Aufteilung Afrikas“

Man fühlt sich an die Berliner Konferenz von 1884 erinnert: die Aufteilung Afrikas. In einer Art Wildwest-Mentalität reißen sich Russland, Frankreich, China um den Einfluss auf Mali. Konkrete Beweise dafür gibt es wenig, die Mächte agieren eher im Verborgenen. Aber wie unvereinbar die Interessen Frankreichs und Russlands sind, bekommt beispielhaft die Zentralafrikanische Republik derzeit zu spüren. Die Folgen sind Verhaftungen, Drohungen, Söldner, Waffenlieferungen…. Armes Mali!“ schreibt Dirke Köpp, DW 26.05.21

Und: das internationale Engagement ist erfolglos, meinen Experten. Die Angriffe islamistischer Gruppen in der Region haben sich seit 2017 fast versiebenfacht. Nach UN-Angaben brauchen über 29 Millionen Menschen humanitäre Hilfe – ein historischer Höchststand.
Trotzdem hat der Bundestag die Bundeswehr-Einsätze in Mali diese Woche verlängert. Die Regierung sieht keine Alternative, DW, 21.05.2021
Es gibt nur politische Lösungen – besonders auf der lokalen Ebene – keine militärischen, so viele Mitglieder der Zivilgesellschaft in den Ländern .
Um besser zu verstehen, wer mit welchen Zielen in der Region militärisch aktiv ist, ein Beitrag in Französisch: Le monde diplomatique, Juli 2020

Vom Tahrir ins Exil
Zehn Jahre nach der gescheiterten Revolution in Ägypten ist in von der Euphorie nichts geblieben. Wer nicht im Gefängnis landen will, flieht, denn Präsident Abdel Fattah al-Sisi regiert mit eiserner Hand – gestützt auch von Deutschland.
DLF 19.01.2021, 51 min.

Die Folgen des Klimawandels und des Krieges in der Ukraine für den afrikanischen Nachbarkontinent – Die längste Dürre seit Jahrzehnten: Weitgehend unbeachtet von der Welt, droht in Ostafrika eine Hungersnot – der Klimawandel? SZ, 25.03.22
Russland und die Ukraine sind wesentliche Exporteure von Getreide. Fallen ihre Lieferungen aus, bedroht das die Versorgung in einigen der ärmsten Regionen der Welt – Berichte aus Kapstadt – Südafrika und Beirut – Libanon, SZ 27.02.22


Sie hoffen auf ein sicheres und würdevolles Leben. Doch für viele Flüchtlinge endet die Reise über das Mittelmeer tödlich...“ 1864 Menschenleben
Im vergangenen Jahr sind mindestens 1864 Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken oder gelten als vermisst. Eine Rekonstruktion des alltäglichen Kampfs ums Überleben. Fortress Europe – die Festung Europa – wird die Europäische Union manchmal genannt, unser Staatenbund mit Friedensnobelpreis.“ Von Magdalena Pulz, Nadja Schlüter und Raphael Weiss – Eine Dokumention des Sterbens und Überlebens, Süddeutsche Zeitung – 1. Januar bis 26. Dezember 2021, SZ, 27.12.2021

Tsitsi Dangarembga aus Zimbabwe erhält am 24.10.21 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels: „Eine Trilogie des Lebens und Überlebens“ – über das Leben von Frauen und die Dauerkrise in Zimbabwe, Politik, die westliche Welt … Herzlichen Glückwunsch – lesen und hören Sie beim BR, 20.10.21

Literatur-Nobelpreis: Wird Afrikas Stimme lauter? fragt DW, 8.10.21

Abdulrazak Gurnah | Gewinner Literaturnobelpreis 2021

Abdularazak Gurnah hat den Literatur-Nobelpreis 2021 erhalten. Geboren in Sansibar (Tanzania), lebt er seit 1968 in Großbritannien. Er studierte am Christ Church College in Canterbury und an der Universität London und war Professor an der Universität Kent 8.10.21.
Seine Muttersprache ist Kiswhili, er schreibt auf Englisch und ist in Großbritannien als Autor etabliert.  Er ist der zweite Autor aus Afrika südlich der Sahara, der nach Wole Soyinka aus Nigeria (1986) diesen Preis erhält. Seine Themen u.a. Postkolonialismus und Flucht & Migration. Mehr zu seinen Werken, RFI, fr 16.10.21 und Interview mit Martin Loimeier: SWR2, 9:17 min. 8.10.21.
Bedeutet dies ein Umdenken in der Wertschätzung von Autoren und Autorinnen des Afrikanischen Kontinents?

Eröffnung der ethnologischen Ausstellungen – Humboldt Forum, 25.09.21

„So hatten sich die Macher des Humboldt Forums ihre feierliche Eröffnung der Ethnologischen Ausstellung gewiss nicht vorgestellt. Zwar hatten sie mit der nigerianischen Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie eine prominente „afrikanische Stimme“ eingeladen, von der kritische Töne zu erwarten waren.“ schreibt die TAZ, 25.09.21 ->> die Rede der Schriftstellerin.
Die TAZ weiter: Adichie hat „am Mittwoch erfrischend offene Worte zur zögerlichen Haltung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) bei der Frage der Rückgabe von Raubkunst. Wenn Europa seine propagierten Werte von Freiheit, Toleranz und der Herrschaft des Rechts ernst nehme, mahnte sie, könne „eine Nation, die dies hochhält, nicht diskutieren, ob sie gestohlene Güter zurückgibt“. Und es sei auch nichts anderes als „Paternalismus und Arroganz“, wenn man Rückgaben mit dem Argument verweigere, Afrikaner könnten nicht richtig auf ihre Kunstwerke aufpassen“.
Auch der Bundespräsident äusserte sich kritisch: „… Aufgabe des Humboldt Forums sei nun, all diese verdrängten Geschichten zu erzählen – und zwar auch aus der Perspektive der „Anderen“, etwa der afrikanischen Staaten, „die einen immensen Teil ihrer Kunst verloren haben durch die Raubzüge der Europäer“. Denn hinter „nicht wenigen“ Objekten unserer Museen, so Steinmeier, stehe „eine Geschichte von Unterwerfung, Plünderung, Raub und Mord“
schreibt die TAZ.

„Nichts ist gut in Afghanistan“ Wer ist verantwortlich für die letzten 20 Jahre und die heutige Situation?
In Kabul, IS – Selbstmordattentat: mehr als 160 Tote – die meisten Zivilpersonen, 13 US-Soldaten und Hunderte Verletzte; Schockstarre in Brüssel, TAZ 27.08.2021
Liveblog: DIE ZEIT 27.08.21
Afghanistan war Merkels Krieg – und sie hat ihn verloren, meint die Neue Zürcher Zeitung NZZ 27.08.21

Afghanistan vor einer ungewissen Zukunft: Die Risiken des Truppenabzugs. Ein Gespräch zur aktuellen Situation mit: Hans-Peter Bartels, SPD, Ex-MdB, ehem. Wehrbeauftragter des Bundestags;
Winfried Nachtwei, Bündnis 90/Die Grünen, Ex-MdB, Sicherheitsexperte und Ellinor Zeino, Leiterin des Büros Afghanistan der Konrad-Adenauer-Stiftung; Diskussionsleitung: Marcus Pindur, Deutschlandfunk – DLF, 43:48 min, 4.08.2021

Die Bundeswehr: „Der Abzug westlicher Truppen geht plötzlich mit derart rasanter Geschwindigkeit vonstatten, dass es an ein Wettrennen Richtung Notausstieg erinnert. Nachdem jahrelang allein die Überlegung, die Militärpräsenz der USA und ihrer NATO-Alliierten zu beenden, als Sakrileg, wenn nicht Verrat an der kämpfenden Truppe geschmäht wurde, gerät der Abmarsch nunmehr zum würdelosen Sprint.“ schreibt derFreitag, Ausgabe 26-2021

Wer evakuierte die verletzte Zivilbevölkerung in den 20 Jahren, wer bestattete die vielen ermordeten Zivilpersonen: Kinder, Frauen und Männer, geschätzt ab 2009 auf 110.000? laut Angaben der Vereinten Nationen in Kabul.
Kosten: ca. 2 Billionen US$. „Die Wahrheit ist, heute ist das Überleben, die Sicherheit und die Einheit Afghanistans in Gefahr“, sagt Abdullah Abdullah. Der Abzug der westlichen Truppen habe dem Land keinen Frieden gebracht, „sondern den Krieg eskaliert“. so die SZ, 5.07.21

Denkmal zur Erinnerung an den von deutschen Kolonialtruppen begangenen Völkermord an den Herero und Nama (etwa 1904-1907) im Zentrum der namibischen Hauptstadt Windhoek. Die Inschrift laut übersetzt etwa: „Ihr Blut nährt unsere Freiheit“. (dpa/Jürgen Bätz)
Denkmal zur Erinnerung an den von deutschen Kolonialtruppen begangenen Völkermord an den Herero und Nama im Zentrum der namibischen Hauptstadt Windhoek (dpa/Jürgen Bätz)

Reparationen“ für koloniale Verbrechen: Zahlen und schweigen?
Welche Politik der Europäischen Kolonialmächte? Die Historikerin Olivette Otele forscht an der Universität Bristol zur kolonialen Vergangenheit in Frankreich und Großbritannien. Ihre Berufung zur ersten schwarzen Geschichtsprofessorin im Land machte Schlagzeilen.
Zur Haltung und Handlung von Belgien, Frankreich, des Empire Großbritannien sowie von Italien, der Niederlande und Portugal, Barbara Wesel in DW, 30.05.2021
Schauen Sie auch hier Black Lives Matter.

Zwischen Nambia und Deutschland ein Abkommen zur Anerkennung des Völkermords zu schließen, ist nicht einfach. Viele Vertreter*innen der Herero und Nama fordern mehr als die bisherigen Vereinbarungen: DW, 12.06.2021 Außenminister Maas zum Abschluss der Verhandlungen am 28.05.2021

Am 2. Oktober 1904 gab der Gouverneur und Oberbefehlshaber von Deutsch-Südwestafrika, Lothar von Trotha seinen „Vernichtungsbefehl“ aus. Darin kündigte er an, dass die Herero das Gebiet der Kolonie zu verlassen hätten. „Innerhalb der deutschen Grenze wird jeder Herero mit oder ohne Gewehr, mit oder ohne Vieh erschossen. Ich nehme keine Weiber und Kinder mehr auf, treibe sie zu ihrem Volk zurück oder lasse auf sie schießen.“
In dem bis 1908 andauernden Krieg töteten die deutschen Truppen etwa 65.000 von 80.000 Herero und mindestens 10.000 von 20.000 Nama.

Das jetzt erfolgte Schuldeingeständnis Deutschlands bezieht sich auf diesen Massenmord, der als der erste Genozid des 20. Jahrhunderts gilt. DLF, 28.05.21

Am 28.05.21 haben die Regierungen von Nambia und Deutschland nach fast sechs Jahre langen Verhandlungungen ein Abkommen geschlossen: Die BRD hat den Völkermord anerkannt, eine Bitte um Vergebung ausgesprochen sowie finanzielle Entschädigung angeboten.

Namibia hat es begrüßt, dass die Bundesregierung die Verbrechen deutscher Kolonialtruppen an den Herero und Nama als Völkermord anerkennt.
Dies sei ein erster Schritt in die richtige Richtung, sagte ein Sprecher von Präsident Geingob in Windhoek. Kritik kam von Oppositionsparteien. Sie monieren, dass die Vereinbarungen zum Nachteil der Nachfahren der Herero und Nama sind. Sie plädieren weiterhin für direkte Reparationen an die Betroffenen. Es gibt also viel Protest, besonders von Seiten der Nachfahren der Herereo und Nama, deren Repräsentanten nicht beteiligt waren. DW, 28.05.21
Eine Dokumentation der historischen Hintergründe in Namibia sowie eine kritische Bewertung des Abkommens durch Jürgen Zimmerer und Markus Sambale. HR-info, 28.05.21

Die größte Tageszeitung in Namiba schreibt: OPPOSITION political parties have labelled the German government’s offer to make amends for the brutal extermination of Ovaherero and Nama between 1904 and 1908 an “insult to Namibia”. Nambian, 28.05.021

Israel – Palästina – für einen gerechten Frieden!
Man muss die komplexe Lage differenzierter abbilden als in der BRD üblich, schreibt Andrea Backhaus aus Beirut in DIE ZEIT, 18.05.2021
Prof. Dan Bar-On hat bis 2008 viele Jahre seines Lebens den Dialog zwischen Israelis und Palästinensern gefördert, seine Werke.

13. Mai 2021: AUS ALLER WELT: EID el Fitr – MABROUK!
Bilder vom Ende des Ramadan in aller Welt! DW, BBC

Gebeine und sakrale Werke aus Afrika – seit mehr als 100 Jahren koloniales Raubgut in Deutschland – ein Gespräch zur Rückgabe an die Besitzer und das Warten auf eine Entschuldigung mit: Mnyaka Sururu Mboro, Stiftung Berlin Postkolonial; Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, Kurator und Autor – SAVVY Contemporary; Carola Lentz, Ethnologin und Präsidentin des Goethe-Instituts. Schauen Sie: Deutsche Welle – DW, video, 42 min. 6.05.2021

Ertrunken am 22. 04.2021 vor der Küste von Libyen. Laut SOS Mediterranee ist ein Schlauchboot mit rund 130 Migranten an Bord verunglückt. Das Rettungsschiff „Ocean Viking“ habe versucht zu helfen. Nach stundenlanger Suche seien nur Tote gefunden worden. Den Behörden warf die Hilfsorganisation vor, diese hätten nichts unternommen, um einen Rettungseinsatz zu koordinieren.
Nach Angaben der UN sind 2021 in diesem Teil des Mittelmeers etwa 360 Menschen bei Schiffsunglücken ums Leben gekommen. April2021
DLF berichtet regelmäßig über die hohe Zahl von Ertrunkenen: Kinder, Frauen und Männer.
Wer trägt die Verantwortung? Welches Gericht wird dies einmal klären?

Auf dem Seeweg nach Europa – das Mittelmeer, das größte Massengrab der Welt:
mehr als 21. 000 Personen: Frauen, Kinder, Männer starben auf der Überfahrt – versunkene Hoffnungen.
So viele wurden gezählt: eine Statistik 2014-2021, 19.01.2021

Abschiebungen nach Afghanistan – Kabuls Hotel der Hoffnungslosen
Ausgerechnet hier landen mehrmals in der Woche abgeschobene Geflüchtete aus aller Herren Länder. Allein in den letzten Tagen checkten Abgeschobene aus Deutschland, Österreich und dem Iran im Spinzar ein – unfreiwillig. Für die abgeschobenen Afghanen bedeutet das Hotel einen ersten Schritt in ihr neues, altes Leben. Emran Feroz berichtet aus Kabul: quantara, 19.04.2021

Am 13. April hat weltweit der Ramadan, der Monat des Fastens, des Gebets und der Nächstenliebe, begonnen. Der Islam ist eine monotheistische Religion und geht wie die jüdische Religion sowie das Christentum auf Abraham, den Stammvater der Israeliten zurück. Der Islam ist die zweitgrößte Religionsgemeinschaft. Etwa 1,8 Milliarden Menschen sind Muslime, und ca. 2,2 Milliarden gehören den christlichen Religionen an. Fotos zum Ramadan aus der Welt: BBC, 13.04.2021

Über die Schwierigkeit des Übersetzens: „Warum die deutsche Übersetzung Amanda Gorman nicht gerecht wird„.
„Den Hügel hinauf“ ist Politologinnen-Deutsch, es fehlt die Metapher, der Sog, das alles umarmende Wir, es fehlt jede poetische Fantasie. Der Hügel bleibt unbezwungen“ schreibt Cornelia Zetzsche, BR 24, 30.03.2021

Saal 101

Aus den Protokollen der Gerichtsreporter der ARD – ein facettenreiches und differenziertes Bild des NSU-Prozesses jenseits der Schlagzeilen: Die als Jahrhundertprozess bezeichnete Verhandlung fand von Mai 2013 bis Juli 2018 in München statt und gibt beklemmende Einblicke in deutsche Abgründe. Dauer: 12 Stunden DLF Kultur 19.02.2021

Saal 101 – Dokumentarhörspiel zum NSU-Prozess (picture alliance / Uwe Zucchi / Deutschlandradio)

RESIST! – Die Kunst des Widerstands, Ausstellung im Rautenstrauch-Joest-Museum, Köln – 29. Januar bis 11. Juli 2021

Schwarze Perspektiven Film, 22 min, von Lanre Aranmolate und Andrea Lötscher (Kamera, Regie, Schnitt).
Schwarze Menschen aus Witten sprechen über Rassismus und warum die Black Lives Matter Bewegung erst ein Anfang ist für ein gesellschaftliches Umdenken.
Gefördert im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ 10.12.2020 https://www.mondrosen.com

Schwarzfahrer 1992, Film, 11:54 min., immer noch sehr aktuell!
In der Straßenbahn sitzt eine ältere Dame neben einer Person of Color – Anlass für sie, ihn mit einer geballten Ladung gängiger Vorurteile gegenüber Geflüchteten zu überschütten. Die umsitzenden Fahrgäste bleiben passiv, ebenso ihr Ziel des rassistischen Übergriffs, das ihre Beschimpfungen unbewegten Gesichts über sich ergehen lässt, bis eine Fahrkartenkontrolle stattfindet und sich das Blatt wendet.
Schwarzfahrer ist ein unterhaltsamer wie nachdenklich stimmender Film zum Thema Alltagsrassismus, der 1994 den „Oscar“ für den besten Kurzfilm erhielt. Die vielschichtige Darstellung eignet sich zum Ausgangspunkt für Diskussionen über Rassismus und Vorurteile. ->>
Bundeszentrale für Politische Bildung