Wir gedenken Pauline Joan Disonn
* 18. März 1948 in Mansfield – Nottinghamshire, United Kingdom
† 18. März 2025 in Berlin

Nach langer Krankheit ist Pauline Joan Disonn (Wintermeier-Dickson) in Berlin gestorben.
Pauline war eine wunderbare Frau, die ihr Leben lang neue Wege gesucht und viele Menschen und Kulturen in Europa, Afrika und Asien kennengelernt hat. Sie hat vieles ausprobiert, hatte viele Freund:innen. Während ihrer Krankheit haben viele aus Berlin und anderswo Pauline begleitet.
Als Künstlerin war sie sehr aktiv und kreativ. Hunderte Studierende hat Pauline an der Kunstschule DIE ETAGE in Berlin und in der VHS Berlin-Kreuzberg ausgebildet, viele haben sie in den letzten Wochen besucht und für ihr Wirken gedankt.
Ab 2001 hat Pauline in Stackelitz, Sachsen-Anhalt, einen Kunsthof eingerichtet und zahlreiche Ateliers und Ausstellungen organisiert. Dort ist auch ihr letzter Ruheort.
Pauline und Aleksandr Bulus waren 26 Jahre ein Paar. Mit einem Lächeln hat Pauline sich von Aleksandr verabschiedet.
Sie hinterlässt ein großes soziales und künstlerisches Erbe.

Von 1980-1984 war Pauline in Rwanda (Ruanda) tätig. Dort haben sich Pauline und Hildegard Schürings kennengelernt. Gemeinsam haben sie zwei Ausstellungen „Rwanda – Entgrenzungen“ erstellt, die in Kooperation mit Imbuto e.V in Siegen, Frankfurt a. M. und Marburg, sowie „Afrika – Andere Blicke“ in Coswig gezeigt wurden. Der Krieg und Genozid in Rwanda 1990-1994 hat unser Weltbild erschüttert, nichts war mehr und ist wie zuvor.
DANKE liebe Pauline für die gemeinsamen Zeiten. Du fehlst uns! 
Es gibt einige mit Pauline geplante Projekte, über deren Realisierung wir berichten werden. So sind z.B. eine Gedenkfeier in Berlin sowie die Organisation von Ausstellungen geplant.

Ein besonderer DANK gilt den Mitarbeiter:innen des Klinikum am Urban in Berlin-Kreuzberg sowie des Hospizes Schöneberg-Steglitz, sie hatten große Wertschätzung für Pauline und haben sie aufmerksam und zugeneigt begleitet.

Spenden erbitten wir für die von Imbuto e.V. geplanten Projekte, Informationen folgen.
Spendenkonto Imbuto e.V. – Stichwort „Pauline“
Volksbank Mittelhessen | IBAN: DE 58 5139 0000 0036 6108 08 | BIC: VBMHDE5F
Kontakt: Imbuto@imbuto.net

Beiträge:
Ananie Bizimana: „Ich bin tief erschüttert und trauere um unsere aufrichtige und treue Freundin. Liebe Pauline, ich bin Dir sehr dankbar für die gemeinsamen und unvergesslichen Zeiten in Rwanda. Unsere Pauline wird uns allen fehlen!“ 

Günter Raabe: „Das Leben von Pauline war ein Experiment, ein Wagnis, immer neue Bereiche zu erschließen, neue Erfahrungen zu durchleben, Entdeckungen zu machen. Ich kann mich gut erinnern an die Stunden in ihrem Gehöft in Stackelitz, das auch eine Grenzerfahrung war, in die sie sich hineingewagt hat. Als Pauline Wintermeier-Dickson habe ich Pauline Jahre zuvor kennengelernt in Ruanda, ab und zu sind wir uns begegnet, in Byumba, wo sie, oder in der Hauptstadt Kigali, wo ich mit meiner Familie lebte. Dann trennten sich für Jahre, ein Jahrzehnt oder mehr, unsere Wege.
Damals, in Byumba, begann sie, sich mit den Elementen afrikanischer Kunst auseinanderzusetzen, zuerst mit lokalen Materialien, die sie anfänglich verwendete, um sich größeren Herausforderungen zu nähern.

In Afrika ist Kunst herausfordernd und, was auf die erste Begegnung mit ihr vielleicht schlicht erscheinen mag, birgt eine tiefe Ausdruckskraft, einen unerhörten Rhythmus, elementare Bewegung kann zu einem ekstatischen Tanz werden. Und fast immer ist da der Bezug zu den Ahnen, die Lebenslinien zu ihnen.
Afrikanische Stilelemente, Ausdrucksstärke hat sie zunehmend in ihre Objekte aufgenommen, hat sie gewandelt, ist zu ganz neuen Formen und Gestaltungen gekommen. Wir sind uns dann wieder begegnet, mehr zufällig, als sie die Ausstellung in Coswig zusammen mit Hildegard Schürings gestaltete. Und dabei lernte ich kennen, was später ein Kunsthof werden sollte, damals allerdings in den Anfängen steckte. Und Pauline mitten drin, optimistisch, unternehmend, wie immer mit Zukunftsplänen. Getroffen haben wir uns nicht mehr. 
So bleibt mir, mich jetzt in Gedanken an sie, in Erinnerungen, was sie gestaltet hat, von ihr zu verabschieden – dieses Lächeln von Pauline werde ich nicht vergessen.„

Gernot Frenking: „Ich kenne Pauline seit Juli 1976, als sie vor der Mensa der TU Berlin mittags einen Flohmarktstand betrieb und sie mich anlachte und kurz danach auf einen Schnaps einlud. „Nebenbei“ war sie Meisterstudentin an der Universität der Künste an der Hardenbergstrasse. Ich war gerade von einem Japanaufenthalt zurückgekehrt. Wir hatten eine wundervolle amour fou, die nur kurz andauerte und dennoch die Grundlage für eine lebenslange Innigkeit und Nähe war, die ich nur schwer mit Worten beschreiben kann. Pauline war ein leuchtender Fixstern an meinem Himmel. Selbst wenn wir uns jahrelang nicht sahen, stellte sich bei einem Wiedersehen sofort eine selbstverständliche Vertrautheit her, die ich nur mit sehr wenigen Menschen habe. Pauline war (und ist!) eine Bereicherung meines Lebens, ein Geschenk des Himmels. Bei aller Trauer über ihren Weggang ist das Gefühl der Dankbarkeit und Freude, dass sie in meinem Leben war, größer. Es tut zu wissen und zu erfahren, dass es Menschen wie Dich gab und gibt. Danke, Pauline!“

Aktualisiert am 8. Mai 2025

Wenn keine Migrantinnen und Migranten in Europa wären:

• dann würden wir nicht essen

denn sie sind es, die in Deutschland, Spanien, Italien und vielen EU-Ländern, Lebensmittel – Mittel zum Leben – säen, pflanzen, pflegen, ernten, verarbeiten, verkaufen …

• dann würden riesige Müllberge entstehen

denn sie sind es, die regemäßig die schwarzen, gelben, grünen, blauen u.a. Mülltonnen leeren

• dann würden die Kranken nicht mehr versorgt werden

denn sie sind es zum großen Teil, die die Menschen pflegen, die Operationen durchführen, medizinisch versorgen, zuhören, trösten …

• dann würden viele ältere Menschen nicht mehr versorgt werden  

denn sie sind es, die sie pflegen, Essen und Getränke reichen, zuhören, sie waschen und betten  … und sie beim Sterben begleiten

• dann würden viele öffentliche und private Räume und Fenster nicht sauber sein,

denn sie sind es, die Räume und Fenster putzen und pflegen, saugen und polieren …

• dann erhielten wir keine Pakete mehr

denn sie sind es, die sie nachts verpacken und sie im Laufschritt liefern

• dann gäbe es weniger Wohnraum, schlechte Straßen

denn sie sind es, die planen, bauen und schleppen, feilen und hämmern, sägen und kleben…

• dann würden Busse und Bahnen viel seltener fahren, und

wir manche Ziele nicht erreichen!

Quellen: alltägliche Beobachtung
und https://mediendienst-integration.de/migration/arbeitskraefte.html Die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit für 2021 enthalten nur gemeldete sozialversicherungspflichtige Stell

Fronhausen, Dezember 2024 Copyright Hildegard Schürings – imbuto@imbuto.net https://www.imbuto.net/

3.09.2024: Mehr als vier Jahre später: Polizeipräsident entschuldigt sich für Fehler in Hanau … Erstmals nach dem rassistischen Anschlag von Hanau mit neun Toten hat sich auch die Polizei für damalige Fehler entschuldigt. Eine Geste des Polizeipräsidenten von Südosthessen, auf die die Angehörigen seit Jahren warten -> Hessenschau 03.09.2024
Rassistischer Mordanschlag in Hanau 2020 – 2024 Stilles Gedenken Am vierten Jahrestag versammeln sich Opferfamilien und Überlebende auf dem Hanauer Hauptfriedhof.
Reden der Offiziellen waren unerwünscht… TAZ 19.02.2024

Meine Welt – Deine Welt – Unsere Welt(en)

Wir erinnern an die Menschen,
die keine Heimat mehr haben, die durch Erdbeben in Marokko, in der Türkei und Syrien, Vertreibung, Kriege in der Ukraine, im Sudan, in der Demokratischen Republik Kongo, im Jemen …
oder massive Regenfälle im östlichen und südlichen Afrika obdachlos sind, die Tausende Angehörige, Kinder, Frauen und Männer verloren haben,
die auf der Flucht sind, die im Krieg Israel-Palästina leben und nicht wissen, was morgen sein wird.

Aktivitäten ->> 2022-2023

2022 „Märchen aus aller Welt… Für kleine und große Leute“ finden in Präsenz statt! ->> siehe hier.

In eigener Sache: Seit 24 Jahren haben wir keine Grundfinanzierung und keine bezahlten Stellen. Wir arbeiten mit unseren privaten Ressourcen, nutzen unsere sozialen Räume und Netze, lernen von gemeinsamen Prozessen und Erfahrungen. Somit sind wir politisch unabhängig.
Seit 24 Jahren unterstützen uns viele junge Ehrenamtliche, die sehr wertvolle Beiträge leisten –>> Wer sind wir?.
Wir freuen uns über Mitarbeit und finanzielle Unterstützung ->>Spenden.

15. Siegener Afrika-Tagung 09. Juli 2022: Konflikte in Afrika – Instrumentalisierung von Religion und Ethnizität
Vortrag von Hildegard Schürings:
ENTGRENZUNGEN – im Herzen Afrikas, Koloniale Eroberung und Missionierung in Rwanda.

Meine Welt – Deine Welt – Unsere Welt(en)

Für Frieden und eine gerechte Welt – für alle! Мир – Мир – Мир – Мир – Мир – Мир – …

UN-Vollversammlung verurteilt Krieg gegen Ukraine, 2. März 2022: 141 Staaten stimmen zu, 5 dagegen: Belarus, Demokratische Republik Korea (Nord-Korea), Eritrea, Russland und Syrien, 35 Staaten enthalten sich. Der Generalsekretär der UN … Mehr ->> Für Sie gesehen – aus dem Süden – aus dem Norden

Am 22. Juni 2022, nach 61 Jahren seiner Ermordung, kehrt ein Zahn von Patrice Lumumba zurück aus dem früheren Kolonialland Belgien in sein Heimatland die Demokratische Republik. ->> Black Lives Matters!

2021 haben wir unseren 20sten Geburtstag gefeiert, mit vielen online-Projekten von vielen ehrenamtlich Mitwirkenden in vielen Sprachen.
Die Ergebnisse sind nachzulesen ->> 20 Jahre.

Zum zweiten Jahrestag der Morde in Hanau sind es nicht die Familien der Ermordeten, die die Eingeladenen zum offiziellen Gedenken am 19.02.2022 in Hanau auswählen „durften“, ihr Statement und ihre Aktivitäten.
Ihre Namen: Ferhat Unvar, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkov, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu und Said Nesar Hashemi.

19. Februar 2020 – 19. Februar 2022 – Neun in ihrer Heimat Hanau – Hessen ermordete Personen, Quelle: © hessenschau Hinschauen, hinhören – handeln – Für eine Welt ohne Rassismus! ->> BLACK LIVES MATTER! regelmäßig aktualisiert.

Zur Dokumentation des Programms Imbuto 2001-2021 ->> 20 Jahre Imbuto.

Weltordnung soll Sache aller Länder sein …

„Afrika besteht aus vielen Ländern, die in der Weltordnung keine Rolle spielen. Das muss anders werden, sagt der Verein Imbuto, der in Fronhausen seinen Sitz hat …“ schreibt die Oberhessische Presse zu: 20 Jahre Imbuto e.V. 2.04.2021
Blicke aus dem Süden: Aline Gislaine Nimbona – Mitglied von Imbuto – berichtet über das Leben in Dakar, Senegal: Solidarität – Corona im Senegal, März 2021 in Deutsch & en Français
In den 55 Staaten des afrikanischen Kontinents ist viel in Bewegung. Die Kollateralschäden von COVID 19 sind enorm. Und – in mehreren Ländern gibt es Kriege: am Horn von Afrika: Äthiopien, Somalia; im Norden von Mozambik, in der Zentralafrikanischen Republik. Die gesamte Sahelzone in Westafrika ist destabilisiert. Im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRK) werden seit 1998 täglich Menschen ermordet – die Region kommt nicht zur Ruhe.
In Afrika gibt es unzählige Organisationen, die sich für eine friedliche Konfliktlösung engagieren, die an der Gestaltung von Zukunft arbeiten und eine Alternative zur Wahrnehmung als Katastrophenkontinent anbieten. Imbuto öffnet Türen zu Hunderten Institutionen, die die Ursachen, Interessen der Akteure und Wirkungen analysieren und konkrete Szenarien für Konfliktlösung und Zukunft vorlegen.
Schaut hier: Forschungszentren und Konflikte | Krieg | Frieden.

---

Gegen eine Spende geben wir Schätze weiter – Bücher, die wir mehrfach haben
->> Hildegard Schürings, Rwandische Zivilisation und christlich-koloniale Herrschaft, Frankfurt am Main 1992, 460 Seiten
->> H. Schürings, S. Günther, A. Pabst – Imbuto asbl (Ed) | No future without the past – Pas d’avenir sans le passé, Marburg 2009 || Perspectives of democratisation and promotion of peace in the Great Lakes Region, Central Africa || Perspectives de démocratisation et de promotion de la paix dans la Région des Grands Lacs, Afrique centrale

---

---

Wir freuen uns über Anregungen & Feedback, schaut in den Imbuto Briefkasten auf Willkommen.