Ausgangspunkte

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1994 wurden in Rwanda in Zentralafrika etwa achthunderttausend Menschen ermordet. Vor den Augen der internationalen Gemeinschaft fanden in 100 Tagen ein Völkermord und schwerste Verbrechen gegen die Menschlichkeit statt. Mehrere Millionen Personen flüchteten innerhalb des Landes, in afrikanische Nachbarländer oder auf andere Kontinente. Nur wenige kamen nach Europa. Nach neun Jahren sind die Kinder, die 1994 flüchteten, Jugendliche oder junge Erwachsene geworden. Sie leben im Exil, haben viele Erinnerungen an das Geburtsland. Es sind schöne Erinnerungen an die Kindheit, besonders aber Bilder des Terrors und des Mordens. Alle haben Familie, Nachbarn, Freunde und Freundinnen verloren. Viele Kinder und Jugendliche haben den Wunsch, ihr Geburtsland wieder zu sehen, dorthin zurück zu kehren, wo sie aus ihrer Kindheit herausgerissen wurden. Sie möchten wissen, wie sich die Menschen, die Gesellschaft und das Land verändert haben, wer von den Verwandten und Freunden überlebt hat und wo sie heute sind. Zahlreiche Mitglieder von Imbuto e.V. sind in Rwanda geboren oder haben dort viele Jahre gearbeitet. Wir möchten einen Beitrag zur Entwicklung von friedlicheren Gesellschaften leisten. Daher haben wir das Projekt »Für Frieden und Versöhnung – Jugendbegegnungen in Rwanda« entwickelt. Im Rahmen dieses Projekts führten wir vom 2. bis 23. August 2003 eine Reise nach Rwanda durch. Die Ziele der Reise sind, die Friedensarbeit von Imbuto e.V. weiter zu führen.

Projektziele

  • Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die 1994 geflüchtet sind und jetzt in Europa leben, wird die Möglichkeit gegeben, sich selbst ein Bild über die Situation im Herkunftsland Rwanda zu machen.
  • Die Reise soll dazu beitragen, die traumatischen Erfahrungen mit dem Genozid, den Verbrechen gegen die Menschlichkeit und der Flucht aufzuarbeiten.
  • Verschiedene Konfliktfelder werden bearbeitet: Förderung des Verständnisses zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen und zwischen Personen, die in Rwanda und in der Diaspora leben.
  • Vorurteile sollen abgebaut werden, Selbstbewusstsein und Handlungskompetenzen gestärkt und solidarisches/demokratisches Verhalten gelernt werden.
  • Das Projekt unterstützt die jungen Menschen, Zukunftsperspektiven zu entwickeln und zu Akteuren zu werden, die zur Versöhnung in der zerrissenen rwandischen Gesellschaft beitragen können.


Das Projekt wird vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland, von ISOKO e.V., Bonn und in Rwanda vom Ministerium für Jugend, Sport und Kultur, der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und dem Deutschen Entwicklungsdienst (DED) gefördert.




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