1994 bis 2004

1994 – 2004



Eine Gruppe von Jugendlichen aus Belgien und Deutschland besucht im August 2003 das Land Rwanda, aus dem sie 1994 geflüchtet sind: Spurensuche – Kindheit wieder entdecken, Orte der Erinnerung besuchen und Abschied von den Toten nehmen, Verwandte und Freunde wieder sehen, den inneren Frieden finden, versöhnen – mit sich und den Anderen, Hoffnung auf eine friedvollere Zukunft schaffen, nach vorne schauen.

Aus den damaligen Kindern sind nach neun Jahren Jugendliche und junge Erwachsene geworden. Sie sind bereit, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, um sich der Zukunft öffnen zu können. In Rwanda haben wir erfahren, dass die Menschen sich nichts mehr als Frieden wünschen, das letzte Jahrzehnt hat für alle zuviel Leiden gebracht. Sie sind heute auf die Zukunft hin orientiert.

Gemeinsam mit anderen Jugendlichen, die an unseren internationalen Veranstaltungen teilnehmen, siehe z.B. die Zukunftswerkstatt: »Wo liegt eigentlich Afrika?« will die Jugendgruppe weiterhin positiv aktiv sein. So werden die Jugendlichen 2004 in verschiedenen Veranstaltungen und in internationalen Seminaren:
  • ihre Erfahrungen an andere Jugendliche aus der Region der Großen Seen und aus anderen Ländern dieser Welt vermitteln,
  • sich selbst kundig machen und an Themen arbeiten, wie z.B. zur »Geschichte Rwandas« und
  • Kinder und Jugendliche sensibilisieren und informieren, unter welchen Bedingungen Kinder in Rwanda leben.




Im Jahre 2004 jähren sich zum zehnten Mal der Genozid und die Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Aus diesem Anlass werden wir von Imbuto e.V. verschiedene Projekte unter dem Thema durchführen:

Die Pflicht zum Erinnern – Zehn Jahre Genozid und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Rwanda

Die Projekte bieten:
  • Möglichkeiten des Erinnerns, Gedenkens und des Trauerns,
  • Information der Öffentlichkeit über Ursachen und Ablauf des Genozids,
  • Aufzeigen der Verantwortung der lokalen Akteure und der internationalen Gemeinschaft,
  • Unterstützung von Ansätzen zur Förderung des Friedensprozesses und der Versöhnung.


Damit möchten wir Personen und Institutionen, die in der Region tätig waren oder sind, die Möglichkeit geben, um die ermordeten Mitarbeiter/ Mitarbeiterinnen, Freunde und Verwandte zu trauern und sich von ihnen zu verabschieden. In einer Ausstellung werden wir Fotos von ermordeten Menschen zeigen und Informationen zu den Hintergründen des Völkermords geben.

Somit zeigen wir, dass hinter den unvorstellbaren Zahlen von Toten und den weit verbreiteten Bildern des Horrors Menschen stehen, die gelebt haben. Dies trägt dazu bei, den Ermordeten, von denen man häufig nicht weiß, wo ihre Körper sind, ihre Würde wieder zu geben.

Weiterhin sind Veranstaltungen zu den Themen:
Gerechtigkeit schaffen – das Internationale Tribunal für Rwanda, die Agacaca-Verfahren, Ansätze zur Friedensförderung, aktuelle Situation in Rwanda und in der Region der Großen Seen in Zentralafrika geplant.

Damit wollen wir unseren Beitrag zur Förderung von friedlicheren Gesellschaften leisten und der Entstehung von weiteren Konflikten vorbeugen. Nach vorne schauen und an der Gestaltung der Zukunft arbeiten, ohne die Vergangenheit zu vergessen.

Interessierte Personen, die unsere Ideen und Ziele teilen, sind herzlich eingeladen, an deren Umsetzung mitzuwirken.



Zum Seitenanfang